Verleihung des Deutschen Schulpreises in Berlin – Matthias Claudius Schule Bochum ist Preisträger

Verleihung des Deutschen Schulpreises in Berlin – Matthias Claudius Schule Bochum ist Preisträger

„Wir finden, dass unsere Schüler alle einzigartig sind“, erklärt Stefan Osthoff vor Journalisten. Das soll kein leeres Bekenntnis sein. Für den didaktischen Leiter der Matthias Claudius Schule Bochum hat das Folgen: “An unserer Schule werden auch 160 Schüler mit ganz unterschiedlichem Förderbedarf unterrichtet. Wir können nicht so tun, als würden alle das Gleiche lernen. Deshalb müssen wir Unterricht individualisieren“. Bei insgesamt 900 Schülern sagt an der evangelischen Gesamtschule niemand, dass das einfach sei. Osthoff ist einer der führenden Köpfe, wenn es um das integrative Konzept der Schule geht. Das wurde im Mai in Berlin ausgezeichnet.

Denn über das Eine war sich die Jury des Deutschen Schulpreises einig: “Der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne Handicap ist durchgängiges Unterrichtsprinzip in allen Klassen und Jahrgangstufen“.

Doch glänzte die Matthias Claudius Schule nicht nur durch Vielfalt und Methoden im gemeinsamen Unterricht. Beeindruckt zeigten sich die Juroren von der „auffallend achtsamen, wertschätzenden und anerkennenden Kommunikationskultur dieser Schule“.

Der Deutsche Schulpreis wurde 2006 ins Leben gerufen.  Verantwortlich dafür sind die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung. Kooperationspartner sind die ARD und DIE ZEIT Verlagsgruppe.

Für die MCS ist klar, dass Inklusion erst dann glaubwürdig wird, wenn die Frage angegangen wird: Was brauchen Menschen, um ein eigenständiges Leben auf der Grundlage eigener Vorstellungen und eigener Berufstätigkeit leben zu können?

Menschen wollen weniger verwaltet werden als vielmehr erwünscht sein. Die Grundlage dafür sahen die Laudatoren im Schulleben der MCS verankert : Christliches Ethos.

Haltungen allein reichen nicht aus. Das weiß Osthoff und erklärt:“Natürlich benötigt erfolgreicher inklusiver Unterricht auch hinreichende personelle und sächliche Ressourcen“.

 

Die Auszeichnung überreichte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek im Ewerk in Berlin. Eltern, Schüler und Pädagogen zeigten sich begeistert.

 

Und außerdem: Das Evangelische Schulzentrum Martinschule in Greifswald gewinnt den mit 100.000 Euro dotierten ersten Preis beim Deutschen Schulpreis 2018.

 

 

Beitrag von: Tom Laengner