Lasst uns den Reformationstag feiern!

Lasst uns den Reformationstag feiern!

Liebe Leserinnen und Leser,

heute, am 31. Oktober 2020, feiern Protestantinnen und Protestanten weltweit das 503. Jubiläumsjahr der von Martin Luther initiierten Reformation. Zu dieser Gelegenheit habe ich die Ehre, mit Euch eine Botschaft der Hoffnung zu teilen. Gott gibt uns diese Hoffnung durch sein Wort: “Ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab, sie trösten mich” (Psalm 23,4). Im Buch der Srpüche wird ergänzt: “denn der Herr ist deine Zuversicht; er behütet deinen Fuß, dass er nicht gefangen werde” (Sprüche 3:26).

Wir feiern dieses Reformationsjubiläum zu einer Zeit, in der die Welt vor vielen Problemen steht, darunter die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie mit ihren enormen Folgen. In unserem täglichen Leben begegnen wir Menschen, die sich Sorgen machen, die sich ständig Fragen über die Zukunft stellen, über die Zukunft ihrer Familien, über die Zukunft ihrer Länder, über die Zukunft der ganzen Welt. Ja, sie haben Recht, sich Sorgen zu machen, aber Gott hat uns nicht geschaffen, damit wir bei Problemen und Schwierigkeiten in Ungewissheit oder Trägheit leben. Gott gibt uns Hoffnung und bittet uns, uns nicht zu fürchten. Für den Psalmisten ist Gott ein guter Hirte, der seinen Stab einsetzt, um seine Herde zu beruhigen, zu schützen und vor Raubtieren zu verteidigen.

Gerade angesichts der Herausforderungen und Probleme der heutigen Zeit müssen wir uns vergewissern, dass es eine Lösung gibt, dass es immer eine Lösung geben wird. Wir müssen Kraft und Mut aus dem Lesen der Bibel schöpfen, aus dem Gebet, aus dem Ringen um das Wohl des anderen. Nach dem Vorbild Martin Luthers, der viele Schwierigkeiten und Probleme bei der Reform der Kirche bewältigen konnte, müssen wir auch die Angst, die uns überwältigt, überwinden und uns für die gute Sache einsetzen.

Aus Anlass des Gedenkens an die protestantische Reformation möchte ich Euch eindringlich bitten, aufzustehen, keine Angst zu haben, Eure Verantwortung wahrzunehmen, um Zeichen für das Reich Gottes auf Erden zu setzen. Diese Zeichen sind Liebe, Gerechtigkeit, Frieden, Entwicklung und soziale Wohlfahrt.
Desmond Tutu, der ehemalige anglikanische Erzbischof von Südafrika und Friedensnobelpreisträger, bekräftigt diese menschliche Verantwortung mit folgenden Worten: “Tue Gutes in kleinen Stücken, wo immer du bist; denn es sind all diese kleinen Stücke des Guten, wenn sie zusammengefügt werden, die die Welt verändern.”

Ich wünsche Euch ein fröhliches Gedenken an die protestantische Reformation. Lasst uns weiterhin die Fackel für das Wort Gottes tragen, das befreit und Hoffnung auf ein besseres Leben gibt. Möge Gott Euch segnen!

 

Pastor Samuel Mutabazi

Direktor des Nationalen Büros für Protestantische Bildung (BNEP) und Ruanda und
Mitglied des internationalen Rates von GPENreformation