Workcamp

Wir hatten eine Mission. Es war ein schwieriges Puzzle, das aber eine wichtige Rolle spielen sollte. Alle Ehrenamtlichen des Workcamps sollten diese Puzzleteile in einen Pavillon für GPENreformation verwandeln, der während der Weltausstellung Reformation genutzt werden soll.

Freiwillige aus verschiedensten Ländern und mit unterschiedlichsten Hintergründen kamen durch dieses Projekt zusammen. Fremde Menschen zum ersten Mal zu treffen ist nicht immer einfach. So war es erstaunlich, wie schnell und einfach wir uns angefreundet hatten noch bevor wir die ersten Holzteile zusammen gesägt und gebaut hatten. Der Pavillon sollte gleich am Eingang zum Luthergarten und hinter der Schlosskirche gebaut werden. Am Anfang fragte ich mich, was man denn auf so einem Stück Land bauen könnte; es war sehr abfällig hin zu einem kleinen Bach und wirkte klein. Aber Oliver, der Architekt, war guter Dinge und sich seiner Sache sicher.

Wir starteten mit dem Vermessen des Geländes und machten Markierungen gemäß dem Bauplan. Leider kam die Holzlieferung zu spät, aber als sie endlich da war, begannen wir schnell zu sägen, zu schrauben, zu hämmern und zu graben.

Philip, der Bauleiter, war das „master mind“ der Baustelle und zeigte uns, was wir tun sollten. Stück für Stück setzten wir den Rahmen zusammen. Es dauerte sehr lang, aber alle arbeiteten mit Sorgfalt und Freude. Wir haben auch viel gelacht und gespielt während dieses hektischen Prozesses. So flog die Zeit schnell vorbei. Schon hatten wir die Bänke und die Rampe gebaut, installierten das letzte Holz obenauf, schlossen letzte Lücken und besserten einige Stellen aus.

Mit Musik, Schokolade und Keksen wurde das Bauen zum großen Spass. Wir haben so viel über Architektur und Arithmetik gelernt, dass es fast schon den Anschein hatte, dass wir wieder in der Schule waren. Jede unserer Meinungen zählte und wir hatten die Chance diese bei unserer Arbeit auch umzusetzen. Mit meinem Team zu arbeiten war sehr angenehm und von Harmonie und gegenseitigem Verständnis geprägt. Es war eine tolle Erfahrung und der Pavillon sah nun so schön aus trotz unserer begrenzten Fähigkeiten im Tischlern und Bauen. Ich war richtig glücklich. Dann kam der schwierigste Teil: Auf Wiedersehen zu sagen. Unsere Arbeit war getan und der Anlass, weshalb wir zusammengekommen waren, war nun vorbei. Unter Tränen und mit vielen Umarmungen verabschiedeten wir uns und gingen auseinander.

Dieser Artikel wurde geschrieben von Erna Njoya, Volunteer